«Welche Unvernunft gibt Kraft? Energie, die kein Leiden schafft?»
Diese Fragen finden sich im Liedtext der Postpetrolistischen Internationale, die das Künstlerduo Hemauer/Keller im Jahr 2009 komponiert hat.
Angesichts der immer dringlicher werdenden Klima- und Energiekrise soll die Hymne mit einem lokalen Chor in der Fundaziun Nairs erneut einstudiert und wieder aufgeführt werden.
Christina Hemauer und Roman Keller beschäftigen sich seit bald zwanzig Jahren mit der Klimakrise und alternativen Formen der Energiegewinnung. Ihre Hymne läutet ein neues Zeitalter ein, das nun vielleicht tatsächlich gekommen sein könnte. Die natürlichen Ressourcen sind fast erschöpft, die klimatischen Probleme sind so dringlich wie nie zuvor und die aktuellen geopolitischen Krisen bringen ausserdem moralische Probleme des Imports fossiler Brennstoffe ins kollektive Bewusstsein. Gemäss dem brandaktuellen IPCC-Klimabericht ist der Zeitpunkt «jetzt oder nie».
Hemauer/Keller setzen dieser Situation positive Visionen entgegen.
Etwa ausgehend vom Scuoler Brauch Hom Strom, dem Strohmann, bei dessen alljährlicher Verbrennung ein gemeinschaftlicher Ausblick in einen neuen Frühling gewagt wird.
Das Duo kontrastiert diesen Brauch, als symbolische Prognose der kommenden Grosswetterlage, mit realen Schneemesskurven, die heute jedoch fast ebenso spekulativ geworden sind. Damit bieten sie eine mögliche Perspektive auf den Umgang von sozialen Gemeinschaften in Phasen des Umbruchs und der Unsicherheit.
Öffnungszeiten
Donnerstag bis Sonntag
15—18 Uhr
Kunsthalle Fundaziun Nairs
EintrittAusstellung: CHF 15
Führungen: CHF 18, Gruppen- und Schulführungen auf Anfrage
Samstag, 9. Juli 2022, 12—16 Uhr
12.30 Uhr: Aufführung Postpetrolistische Internationale mit Mitgliedern aus dem Chor Opera Engiadina. Leitung: Claudio Danuser, Piano: Cinzia Regensburger
13 Uhr: Begrüssungen, anschliessend Drinks und Grill
Freitag, 2. September, 18 Uhr
Rundgang durch die Ausstellung mit Christina Hemauer und Roman Keller und der Kuratorin Sabine Rusterholz Petko, mit anschliessendem Apéro.
Eintritt: CHF 10, ermässigt CHF 8
Anmeldung unter tickets@nairs.ch
Samstag, 3. September, 14—17 Uhr
Mit Hemauer/Keller, Jana Bruggmann (Kuratorin Nidwaldner Museum), Moritz Buchmann (Doktorand SLF Davos), Ulf Büntgen (Professor für Environmental Systems Analysis, University of Cambridge), Thomas Reitmaier (Kantonsarchäologe Kanton Graubünden), Sabine Rusterholz Petko (Kuratorin der Ausstellung) und Christof Rösch (Co-Direktor Fundaziun Nairs)
Eintritt: CHF 20, ermässigt CHF 12
Anmeldung unter tickets@nairs.ch
Samstag, 17. September, 18.30 Uhr Aufführung Postpetrolistische Internationale mit Mitgliedern aus dem Chor Opera Engiadina, Leitung: Claudio Danuser
jeweils freitags um 18 Uhr
15. Juli, 29. Juli, 12. August, 26. August, 16. September, 7. Oktober
Sonntag, 23. Oktober, 15—18 Uhr
15 Uhr: Führung mit Sabine Rusterholz Petko, Kuratorin
Zu Hemauer/Keller
Christina Hemauer (1973) und Roman Keller (1969) leben in Zürich und arbeiten seit 2003 künstlerisch zusammen.
Christina Hemauer studierte an der ZHdK und an der Kunstakademie Gent, Belgien.
Roman Keller studierte Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich und verfügt über eine Ausbildung in Fotografie.
Hemauer/Keller präsentieren ihr Schaffen in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. So zum Beispiel im Aargauer Kunsthaus, der Kunsthalle Arbon, dem CAPC musée d’art contemporain de Bordeaux oder dem Centre culturel suisse in Paris.