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Open Call 2025

Seit Ende der 1980er-Jahre wird im ehemaligen Badehaus des Kurhaus Tarasp (heute Scuol Palace) ein Artist-in-Residence-Programm betrieben. Mit der Gründung der Fundaziun Nairs im Jahre 2005, sowie dem Um- und Ausbau des Gebäudes im Jahre 2016 wurden herausragende Bedingungen für Arbeitsaufenthalte von Künstler*innen und Kulturschaffenden ermöglicht. Die Fundaziun Nairs bietet Aufenthalte von minimal zwei bis maximal zehn Monaten an.

Jedes Jahr wählt eine Jury von Mitarbeiter*innen und ausgewählten, externen Expert*innen rund 30-40 Künstler*innen aus dem In- und Ausland für mehrmonatige Aufenthalte in der Fundaziun Nairs aus. Die Fundaziun Nairs bietet optimale Bedingungen für die Kontemplations- und Ideationsphase, wie auch für die Produktionsphase, wobei kein Druck zur Herstellung abgeschlossener Werke besteht. Ein besonderer Fokus des Programms liegt auf dem Austausch zwischen künstlerischen Disziplinen und Herangehensweisen, wobei zeitgenössisches und aktuelles Kunstschaffen besonders im Vordergrund steht.

 

 

Daten & Prozedere

Bewerbungsfenster für das Jahr 2025 (1. Februar – 30. November 2025):
öffnet am Montag, 30. September 2024 um 18 Uhr MEZ und
schliesst am Montag, 21. Oktober 2024 um 10 Uhr MEZ.

Bewerber*innen werden bis spätestens Ende November 2024 kontaktiert und über den Entscheid informiert.

Bei Zusage erhalten Bewerber*innen ein Angebot für einen Aufenthalt in der Fundaziun Nairs für das Jahr 2025. Dabei versucht die Fundaziun Nairs sich so genau wie möglich an den Angaben der Bewerber*innen im Bewerbungsprozess zu orientieren.

Vereinbarungen für Aufenthalte in der Fundaziun Nairs im Jahre 2025 müssen bis zum Ende des Jahres 2024 abgeschlossen werden.

Die Fundaziun Nairs führt eine Warteliste, wobei diese nicht in nachfolgende Jahre übertragen wird.

 

ZUM ANMELDEFORMULAR (Englisch)

Bewerbung

Es wird ein google/gmail-Konto benötigt um das Bewerbungsformular ausfüllen zu können. Es ist keine @gmail.com-Adresse nötig.

Wir bitten alle Bewerber*innen die auf dieser Website gemachten Angaben genau durchzulesen.

Für die Bewerbung werden neben persönlichen Informationen folgende Dokumente benötigt:

  • Portfolio (pdf, max. 10MB)
  • Bewerbungsschreiben (pdf, max. 1MB)
  • Künstlerischer Lebenslauf, inkl. Ausbildung, etc. (pdf, max. 1MB)
  • [optional] Projektvorschlag, Vorhaben (pdf, max. 10MB)

Empfehlungsschreiben (nicht zwingend) oder andere Begleitunterlagen werden dem Dokument „Portfolio“ beigefügt.

Wir bestärken Bewerber*innen darin, ihre Bewerbungen einfach zu halten und diese ehrlich gegenüber ihrem Stil, ihren Haltungen und Überzeugungen zu gestalten. Wir möchten in keiner Weise zum Leerlauf beitragen, der durch übermässig komplizierte Bewerbungsprozesse entsteht. Wenn wir sagen, dass etwas nicht zwingend oder optional ist, dann meinen wir es auch.

Jury

Die Jury für das Jahr 2025 besteht aus:

  • Clifford E. Bruckmann (Vorsitz, Direktor Fundaziun Nairs)
  • Michelle Akanji (ehemals Co-Leiterin Theater Gessnerallee, Zürich)
  • Cathrin Jarema (Mitarbeiterin Fundaziun Nairs)
  • Damian Jurt (Kurator, Kunstmuseum Chur)
  • Geraldine Tedder (Leiterin Kunsthalle Winterthur)
  • Patrizia Vitali (Verantwortliche Artist-in-Residence, Fundaziun Nairs)

Auswahlkriterien

Die Fundaziun Nairs hat historisch und traditionell eine Nähe zur zeitgenössischen, bildenden Kunst, Literatur und Musik. An dieser Stelle sei allerdings festgehalten, dass die Fundaziun Nairs Kunst- und Kulturschaffende aller Bereiche zur Bewerbung einlädt.

Als kulturelle und künstlerische Institution wünschen wir uns die wertvolle Verschiedenheit kultureller Akteur*innen auch innerhalb unseres Artist-in-Residence-Programms abzubilden. Dies kann die künstlerische Praxis, den biografischen Hintergrund, gemachte oder gewünschte Erfahrungen oder auch aktuelle Lebensrealitäten gleichermassen betreffen.

Als Leitfaden für die Jury werden folgende Fragen herangezogen:

  • Ist das künstlerische Werk eigenständig und wird es professionell entwickelt? [Portfolio, Künstlerischer Lebenslauf]
  • Deckt sich die Motivation für den Aufenthalt in der Fundaziun Nairs mit dem, was die Fundaziun Nairs anbieten kann? [Motivationsschreiben, ggf. Projektvorschlag]
  • Ist die soziale Kompetenz, die Lust am gemeinsamen Leben mit anderen Künstler*innen und am Austausch gewährleistet? [Motivationsschreiben, Künstlerischer Lebenslauf]
  • Wie sieht die Biografie hinsichtlich Erfahrung, künstlerischer Tätigkeit und allgemeinem Werdegang aus? [Künstlerischer Lebenslauf, Portfolio, Motivationsschreiben]

Kosten

Die Fundaziun Nairs ist darum bemüht, die Kosten für Gastkünstler*innen so tief wie möglich zu halten. Zum momentanen Zeitpunkt ist es allerdings unausweichlich einen Unkostenbeitrag in der Höhe von CHF 950.- pro Monat zu verlangen. Inbegriffen sind neben der Unterkunft auch die gemeinsame Verpflegung im Haus.

Kosten pro Monat: CHF 950.-
Lebens-/Ehepartner*in im selben Zimmer pro Monat: CHF 475.-
Die Kosten für Kinder sind abhängig vom Alter.
Alumni/ehemalige Gastkünstler*innen pro Monat: CHF 1’100.-

Aufgrund möglicher Allergien anderer Gastkünstler*innen, ist es nicht gestattet Haustiere mitzubringen. Im Falle von Assistenztieren bitten wir darum, dies während dem Bewerbungsprozess anzumerken, damit wir entsprechende Abklärungen treffen können.

Verschiedene Partner*innenorganisationen bieten Aufenthalte in der Fundaziun Nairs in Verbindung mit Stipendien. Die Bewerbungsprozesse und Termine werden durch die Partner*innenorganisationen koordiniert:
– Pro Helvetia (Aussenstellen)
– Stichting Stokroos
– Aargauer Kuratorium

Wenn nötig empfehlen wir, sich frühzeitig um Stipendien von öffentlichen oder privaten Institutionen zu bemühen. Wir bieten gerne Einladungsschreiben an.

Angebot

Unterkunft
Die Fundaziun Nairs bietet bis zu neun Künstler*innen gleichzeitig Platz. Abhängig von der künstlerischen Praxis und den daraus entstehenden Bedürfnissen sind verschiedene Wohn- und Arbeitsarrangements möglich:
– Kleinere Zimmer, Wohnen und Arbeiten
– Grössere Zimmer, Wohnen und Arbeiten
– Getrennte Zimmer für Wohnen und Arbeiten

Betten, Matratzen, Bettzeug, Bettwäsche und Frotteetücher sowie eine simple Grundausstattung der Zimmer wird von der Fundaziun Nairs zur Verfügung gestellt. Die wöchentliche Reinigung der geteilten Räume (mit Ausnahme der geteilten Küche) wird durch die Fundaziun Nairs übernommen.

Verpflegung
Die Fundaziun Nairs bietet den Residenzkünstler*innen eine stets gefüllte Vorratskammer mit vielen Grundnahrungsmitteln (vegetarisch, kein Alkohol). Die Gemeinschaft der Künstler*innen erhält darüber hinaus ein kleines Budget für spezielle Produkte, die nicht in der Grundausstattung enthalten sind. Die Künstler*innen kochen und essen abends gemeinsam.

Material & Werkzeug
Die Fundaziun bietet eine grundlegende Auswahl von Werkzeugen, Material und Technik auf Anfrage.
Ein Drucker (Farblaser, A3, Duplex) steht Künstler*innen zur Verfügung.

Aktivitäten
Gelegentlich finden gemeinsame Aktivitäten auf freiwilliger Basis statt.

Ort & Sprache

Die Fundaziun Nairs befindet sich im Unterengadin, auf dem Gemeindegebiet von Scuol. Das Unterengadin ist eine gut erschlossene aber dennoch etwas abgelegene, alpine Region im Südosten der Schweiz und des Kantons Graubünden. Nächste urbane Zentren sind Chur (Kantonshauptstadt, ca. 1.5h), Innsbruck (Österreich, ca. 2h), Zürich (ca. 3.5h) und Mailand (Italien, ca. 4.5h).

Die Fundaziun Nairs selbst ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht direkt zu erreichen. Der nächste Bahnhof ist Scuol-Tarasp. Die nächsten internationalen Flughäfen sind in/um Zürich, Innsbruck und Mailand. Der Fussweg von/nach Scuol dauert rund 15-20 Minuten, abhängig von Jahreszeit und Wetter.

Die Jahreszeiten in der Region sind sehr ausgeprägt. Die Sommer sind warm bis heiss und sehr sonnig mit wenig atmosphärischem Schutz aufgrund der Höhenlage. Die Höhe bringt auch lange Winter und kann unerwartete Kälteeinbrüche (auch im Sommer) mit sich bringen.

Die lokal gesprochene Sprache ist Rumantsch/Romanisch. Das lokale Idiom heisst Vallader. Diese, nur von einigen tausend Menschen gesprochene Sprache, ist Alltagssprache in der Region. Speziell im Unterengadin ist die Bewahrung und Pflege der Sprache eine gemeinschaftliche, kulturelle Aktivität. Fast alle Einwohner*innen der Region sprechen darüber hinaus Schweizerdeutsch oder Deutsch. Auch Englisch, Italienisch und Portugiesisch wird von einigen Menschen in der Region gesprochen.

Die Mitarbeiter*innen der Fundaziun Nairs sprechen vor allem Deutsch und Englisch. Die allgemeine Kommunikation mit den Gastkünstler*innen findet auf Englisch statt. Die individuelle Kommunikation findet den Bedürfnissen der Gastkünstler*innen entsprechend statt. Die Fundaziun Nairs kann keine vertiefte Unterstützung in anderen Sprachen als Deutsch oder Englisch leisten.

An-/Abreise & Visa

Reisekosten
Gastkünstler*innen sind für ihre An- und Abreise verantwortlich und tragen die Reisekosten selbst.

Flugreisen
Flugverbindungen nach Zürich, Innsbruck oder Mailand sind von fast allen Flughäfen der Welt möglich. Scuol ist mit dem Zug (Rhätische Bahn/SBB) sehr gut erreichbar. Die Dauer der Anreise darf allerdings nicht unterschätzt werden.

Zug
Die Reise mit dem Zug von und nach Zürich dauert normalerweise ca. 3-3.5h. Die letzten Verbindungen sind am frühen Abend.

Auto
Die Fundaziun Nairs ist mit dem Auto gut erreichbar. Für Gastkünstler*innen stehen Parkplätze zur Verfügung.

Visa
Künstler*innen sind selbst für Visa verantwortlich. Leider kann die Fundaziun Nairs nicht mehr als grundsätzlichste Hilfestellung in diesem Zusammenhang anbieten.

Termine
Der Aufenthalt in der Fundaziun Nairs richtet sich nach dem Kalendermonat. Fällt der erste oder der letzte Tag eines Monat auf eine Wochenende oder einen gesetzlichen Feiertag in der Schweiz, so fallen Ein-/Auszugstermine auf 12 Uhr am nächstfolgenden Werktag.

Weitere Informationen

Aufenthaltsdauer
Der Mindestaufenthalt in der Fundaziun Nairs beträgt zwei Monate. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 10 Monate.

Öffentliche Nutzung
Die Fundaziun Nairs ist ein öffentlich zugängliches Haus. Es finden regelmässig Veranstaltungen in der Fundaziun Nairs statt, welche von einem breiten Publikum besucht werden. Die privaten Räume der Gastkünstler*innen sind architektonisch von den öffentlichen zugänglichen Bereichen abgetrennt, es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass diese Tätigkeiten den Alltag im Haus beeinflussen. Einerseits bemüht sich das Team der Fundaziun Nairs darum, die Balance zwischen öffentlicher und privater Nutzung der Räume niemals zu Ungunsten der Gastkünstler*innen im Hause ausfallen zu lassen. Andererseits sind auch die Künstler*innen angehalten, die öffentlich zugänglichen Räume stets zu respektieren.

Gir d’AiR
Ungefähr ein Mal pro Monat findet die Veranstaltung „Gir d’AiR“ (dt. Rundgang des Artist-in-Residence) statt. Dieses Format ist darauf ausgerichtet, die Arbeit der Künstler*innen im Hause einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Residenzkünstler*innen öffnen dabei ihre Studios und lassen die Besucher*innen an ihren Prozessen und Gedanken teilhaben, wobei der Rundgang von Mitarbeitenden der Fundaziun Nairs begleitet und moderiert wird.

Gäste / Gästezimmer
Die Fundaziun Nairs verfügt über einige Gästezimmer die von den Gastkünstler*innen für Besuche von Freund*innen und Familie gebucht werden können. Die Preise variieren je nach Nutzung und Personenzahl. Die Verfügbarkeit ist vom operativen Betrieb abhängig.

3 für 1 – Mitarbeit in Nairs
Mit Beginn 2025 haben Residenzkünstler*innen die Möglichkeit innerhalb des Betriebs Aufgaben (bspw. Ausstellungsaufsicht / Besucher*innenservice, Betreuung neue Residents, Unterstützung bei Events, u.a.) zu übernehmen und so nach dem Prinzip „3 für 1“ (ein Tag Mitarbeit für drei Tage Aufenthalt) ihre Aufenthaltszeit mitzufinanzieren. Die meisten Aufgaben erlauben es, nebenbei auch anderen Tätigkeiten im Haus nachzugehen oder dauern nicht einen ganzen Arbeitstag. Es besteht kein Anspruch auf Einsätze.

Familien
Der Aufenthalt mit Kindern ist grundsätzlich möglich, allerdings von der jeweiligen Familiensituation, dem Zeitpunkt und anderer organisatorischer Abwägungen abhängig. Wir ermutigen Künstler*innen mit Kindern sich zu bewerben, bitten aber darum dies explizit in der Bewerbung zu vermerken.