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14. September 2024, 18 Uhr

Lesung: Doris Wirth – Findet mich

Erwin bringt das Geld nach Hause, seine Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt. Doch als Erwin Mitte 50 seinen Job verliert und sein Vater stirbt, fällt er in eine akute Krise. Er pendelt zwischen Grössenwahn und Verzweiflung. In seinem Kopf spriessen kuriose Pläne und die Gier nach dem puren Leben: in der Wildnis, triebhaft und instinktiv wie ein Tier. Eines Tages setzt er seinen Impuls in Tat um und verschwindet.

Sprachlich intensiv und formal virtuos verwebt Doris Wirth Familienroman und Roadmovie und zeichnet das komplexe Psychogramm eines bipolaren Mannes, der eine manische Psychose durchlebt. In wechselnden Perspektiven erzählt sie Erwins Familiengeschichte über drei Generationen: von der Unterdrückung individueller Wünsche über die Prägung durch patriarchale Strukturen bis hin zur Suche neuer Rollen in der Gegenwart.

Doris Wirth ist Residentin in der Fundaziun Nairs. Ihr Debütroman „Findet mich“ ist für den deutschen Buchpreis nominiert.