Künstlerhaus Kunsthalle Kulturlabor

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29. April—6. Juni 2021, Im NairsLab / rund um die Uhr geöffnet

Letters & Stones

Der Titel der Ausstellung bringt eine vordergründig unmögliche Beziehung zum Ausdruck, ein Zusammentreffen von zwei sehr unterschiedlichen Welten: Auf der einen Seite geht es um das rationale Denken des Menschen, welches alle möglichen Erscheinungen und Formen misst und benennt. Auf der anderen Seite steht die Natur selbst. Beide Welten stehen durch unseren Verstand in ständiger Wechselbeziehung. Die künstlerische Transformation eines Buches in ein geschnitztes Holzobjekt zum Beispiel erzählt von dieser Beziehung: durch das Verarbeiten des Holzes, das Gravieren, das Schnitzen, hinterlässt der Künstler Landzbergas Spuren und schafft damit gleichzeitig Objekte von hoher Sinnhaftigkeit und Wert.

Die Präsentation im NairsLab zeigt verschiedene skulpturale Objekte, die während des einmonatigen Artists-in-Residence-Aufenthalts des Litauers Žilvinas Landzbergas in Nairs entstanden sind. Die skulpturalen Objekte, hauptsächlich aus gebrauchten Holzstücken aus der Umgebung neu zusammengesetzt, gleichen räumlichen Erzählungen oder formgewordenen Emotionen. Einige Symbole, die der Künstler intuitiv aufgegriffen hat, fand er später in der lokalen Architektur oder in Texten vor Ort wieder: Beispielweise die Schwalbe – die Randulina (romanisch), oder Ornamentiken, die kulturübergreifend existieren und die Baukultur mitprägen. Spielerisch leicht hat sich der Bildhauer dem Engadin angenähert und eine poetische Werkgruppe geschaffen.

Die Ausstellung ist durch das Schaufenster im NairsLab rund um die Uhr einsehbar.

Das NairsLab befindet sich am Stradun 386b in Scuol direkt gegenüber vom Hotel Belvédère.

Über Žilvinas Landzbergas

Žilvinas Landzbergas (1979, Kaunas, Litauen) studierte 2004 Bildhauerei an der Vilnius Academy of Art. Von 2005 bis 2007 absolvierte er eine postgraduale künstlerische Residenz bei «De Ateliers» in Amsterdam. Von 2011 bis 2013 leitete er einen unabhängigen Kunstraum in Vilnius. Žilvinas Landzbergas arbeitet gelegentlich als Kurator und unterrichtet an der Kunstakademie in Vilnius, wo er seit 2015 seine künstlerische Doktorarbeit zum Thema «Die Sehnsucht nach dem Körper» schreibt. In seinen umfangreichen Arbeiten arbeitet er oft mit verschiedenen Künstlern zusammen. Viele seiner permanenten Arbeiten werden im öffentlichen Raum präsentiert (in Utrecht und in Vilnius). Im Jahr 2008 wurde er mit dem Hauptpreis des Kunstverlags Thieme Art ausgezeichnet. 2017 vertrat er Litauen auf der 57. Biennale in Venedig mit der Installation «R». Landzbergas hat mehrere markante Einzelausstellungen realisiert, darunter «Crown Off» im Centre of Contemporary Art (CAC) in Vilnius (2015), im Kim? Zentrum für zeitgenössische Kunst in Riga (2011) und im Oxford Museum of Modern Art, UK (2005). Er präsentierte seine Werke in internationalen Gruppenausstellungen auf der 33. Kunstbiennale in São Paulo (2018), der Riga International Biennial of Contemporary Art (RIBOCA) (2018), «About the Trees» im Zentrum Paul Klee in Bern (2016), der Sculpture Quadrennial Riga (2016), der «Million Lines»-Ausstellung im Bunkier Sztuki in Krakau (2015), der Liverpool Biennial of Contemporary Art. (2010), und Baltic Triennial (2009). Er lebt und arbeitet in Vilnius.