In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Kirsten Johannsen mit Räumen und ihrem Erleben. Inspiriert von historischen und zeitgenössischen Raumkonzepten, setzt sie sich mit Fragen zur Ästhetik und der Schaffung von Atmosphären, insbesondere der Stimmung von Orten, auseinander.
Neben der Herstellung von Installationen, Objekten und Fotografien entwickelt Johannsen partizipative Umgebungen, in denen sie ein Wechselspiel zwischen Raum und Betrachtern/Usern initiiert. Dabei lädt sie RezipientInnen ein, vorgegebene Sichtweisen einzunehmen, Räume auf ihre Wirkung zu befragen oder konkreten, von ihr entworfenen Handlungsanweisungen spielerisch zu folgen.
Während ihrer Residency in der Fundaziun Nairs wird sie die Arbeit an ihrem „Archiv der vielen Orte“ fortsetzen und um die alpine Landschaft erweitern. Dafür entwickelt sie einen Fragenkatalog und künstlerische Werkzeuge, die sie auf ihren Exkursionen in die Berglandschaft anwendet. Ihre Intention ist es, subjektive Erfahrungshorizonte zu dokumentieren und einen virtuellen Dialog zwischen den Orten und dem Individuum zu erzeugen.
Kirsten Johannsen studierte Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste, Berlin (Meisterschülerin) und promovierte an der Zürcher Hochschule für Gestaltung über künstlerische Praktiken in extremen räumlichen Umgebungen. Ihre Werke werden national und international ausgestellt und sind in den Sammlungen des ZKM Medienmuseum Karlsruhe, in der Neuen Nationalgalerie Berlin, dem Museum Ludwig, Köln, dem Neuer Berliner Kunstverein vertreten.